In memoriam: Wim de Vries in Kassel

Terug naar Kassel - De ballade van de waanzin   Zurück nach Kassel - Die Ballade vom Wahnsinn

Lebenslauf / lebensloop

Wim de Vries wird am 25. Mai 1923 in Puttershoek bei Rotterdam (Niederlande) geboren. Nach dem Besuch der Volksschule arbeitet De Vries als Hilfskraft in einer Zuckerfabrik in Puttershoek. Im Alter von 17 Jahren wird er 1941 als Zwangsarbeiter nach Deutschland in die Fieseler-Flugzeugfabrik in Kassel-Waldau verschleppt. Er erlebt Terror, Angst, Demütigungen, Hunger, schwere Bombardements, wird Zeuge von Hinrichtungen. Nach der deutschen Kapitulation kehrt er in die Niederlande zurück, heiratet in Puttershoek, zieht 1952 mit seiner Frau nach Dordrecht. Später arbeitet er als Metallarbeiter und Rohrbieger bei den Fokker-Flugzeugwerken in Papendrecht. Nach seiner Pensionierung 1988 kehrt er nach Puttershoek zurück, fühlt sich aber seinem Heimatort entfremdet. 1992 stirbt seine Frau. Bald danach, am 26. Mai 1994 stirbt Wim de Vries im Alter von 71 Jahren an Lungenkrebs im Dordrechter Krankenhaus. Sein Grab befindet sich auf dem Gemeindefriedhof in Puttershoek.

Wim de Vries war einer der ersten zu lebtzeiten veröffentlichten niederländischen "Arbeiterdichter". Erste Publikationen erschienen in den 1960-er Jahren. Hauptthemen seiner Gedichte waren das frustrierende, monotone und prekäre Leben des Fabrikarbeiters und die traumatischen Erfahrungen als Zwangsarbeiter in Kassel. Schreiben wurde ihm Mittel, deren negatives Potenzial zu "bannen" (bezweren, auch "beschwören"). Seine Poesie entwickelte sich aus einer anfangs sozial emanzipatorischen zu einer immer mehr literarischen. In den 1980-er Jahren gab es mehrere Wiedersehen mit Kassel. Daraus entstand 1990 der Band "Zurück nach Kassel. Die Ballade vom Wahnsinn", Gegenstand und Textgrundlage dieser Website. Wim de Vries war Redakteur der Zeitschrift "WAR" (Werkgruppe für Arbeitsliteratur Rotterdam) und Mitarbeiter der Zeitschrift "Gedicht".

Gedichtbände / dichtbundels:


Quellen / bronnen: